
COVID-19 in Marokko: Die Situation ist außer Kontrolle
Die epidemiologische Situation verschlechtert sich zusehends, wobei viele Todesfälle verzeichnet werden, insbesondere nach Eid Al-Adha. Dieser Anstieg der Zahl der Todesfälle hat in der Bevölkerung Angst ausgelöst.
Die Marokkaner prüfen nun die Statistiken mit Besorgnis, berichtet Al Maghribia. Nach dem Rekord von 15 Todesfällen, die am Sonntag verzeichnet wurden, verschlechterte sich die Zahl am Montag mit 19 Todesfällen, so dass die Gesamtzahl der Menschen, die dem Coronavirus erlegen sind, seit Beginn der Epidemie auf 435 angestiegen ist. Die Zahl der Todesfälle am Mittwoch belief sich auf 1.283 neue Fälle, darunter insgesamt 28.700.
Mehrere Gesundheitsexperten warnen vor dem Risiko einer Kontamination durch die Anwesenheit asymptotischer Träger. Für Ali Lotfi, Präsident des marokkanischen Netzwerks für die Verteidigung des Rechts auf Gesundheit, spiegelt die vom Gesundheitsministerium übermittelte Kontaminationsbilanz nicht die Realität wider. Seinen Angaben zufolge liegen die neuen Kontaminationen weit über den offiziellen Zahlen, die täglich vom Gesundheitsministerium bekannt gegeben werden. Dies ist durch das späte Einsetzen der Symptome bei den Patienten und die ungleiche Verteilung der Screening-Einrichtungen im ganzen Land gerechtfertigt.
Was den Präsidenten des marokkanischen Netzwerks zur Verteidigung des Rechts auf Gesundheit betrifft, so stellt er die Verantwortung der Regierung bei der Bewältigung der Gesundheitskrise in Frage und bedauert den Mangel an präventiven Mitteln. Laut Ali Lofti ist der Anstieg der Todesfälle auf das Virus oder auf die hohe Morbidität der ärmsten Bevölkerungsschichten zurückzuführen.
Bladi