
Deutschland leugnet die Veröffentlichung eines Geheimdienstberichts über Marokko
Die deutsche Botschaft in Rabat dementiert die Echtheit eines Berichts über die Beziehungen zu Marokko, der dem deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) zugeschrieben wird. Der Text soll von Isabel Werenfels verfasst worden sein, die von einigen marokkanischen Medien als Leiterin des Nachrichtendienstes für Nordafrika und den Nahen Osten im BND bezeichnet wird. In der vergangenen Woche wurden Auszüge aus dem angeblichen Bericht mit dem Titel „Wir wollen keine neue Türkei im westlichen Mittelmeerraum“ von einigen marokkanischen Websites weiterverbreitet.
In ihrem Dementi stellte die deutsche diplomatische Vertretung klar, dass Frau Werenfels Schweizer Staatsbürgerin und keine Deutsche sei. „Sie ist eine anerkannte Expertin für maghrebinische Angelegenheiten und arbeitet am Unabhängigen Forschungszentrum für Wissenschaft und Politik.“
„Die in den letzten Tagen in den sozialen Netzwerken und von einigen Medien verbreiteten Informationen sind falsch und entbehren jeder Grundlage“, stellt die Botschaft klar. Und weiter: „Das Königreich Marokko ist ein zentraler Partner für Deutschland. Die Bundesregierung bekräftigt, dass es im Interesse beider Länder liegt, zu den traditionell guten und weitreichenden diplomatischen Beziehungen zurückzukehren. Deutschland ist bereit für eine zukunftsorientierte Partnerschaft. Die Bundesregierung begrüßt ausdrücklich die Normalisierung der Beziehungen zwischen Marokko und Israel“.
Diese Klarstellung der Botschaft erfolgte 24 Stunden nach der Bekanntgabe der Zusammensetzung der neuen deutschen Regierung unter dem Vorsitz des Sozialisten Olaf Scholz.
Zur Erinnerung: Die deutsche Botschaft im Königreich hatte die Berichterstattung marokkanischer Medien über die Studie des Deutschen Instituts für Internationale Angelegenheiten, eines einflussreichen Think Tanks, der die Regierung und den Bundestag zu seinen treuen Kunden zählt, mit dem Titel: „Maghrebinische Rivalitäten um Subsahara-Afrika: Algerien und Tunesien versuchen, in die Fußstapfen Marokkos zu treten.“ nicht kommentiert.