
Englisch soll im Mittelpunkt der marokkanischen Bildungsreform 2023 stehen
Die Pläne zur Reform der Hochschulbildung in Marokko konzentrieren sich auf die Stärkung des Sprachenlernens, die Förderung digitaler Technologien und die Vermittlung von für den Arbeitsmarkt erforderlichen Fähigkeiten.
Der Minister für Hochschulbildung, wissenschaftliche Forschung und Innovation, Abdellatif Miraoui, stellte am Dienstag auf einer Pressekonferenz den „Nationalen Plan zur Beschleunigung der Transformation des Ökosystems“ vor.
Die neue Reform, die voraussichtlich im September 2023 in Kraft treten wird, sieht vor, dass die Studierenden den Englischtest bestehen und mindestens das Niveau B1 – untere Mittelstufe – erreichen müssen, um ihr Diplom zu erhalten.
Außerdem müssen die Studierenden in der Fremdsprache, in der sie ihr Studium absolvieren (z. B. Französisch), mindestens das Niveau B2 (Mittelstufe) erreichen.
Diejenigen, die bereits die Sprachtests wie DALF und DELF für Französisch oder IELTS oder TOEFL für Englisch absolviert haben, werden die Möglichkeit erhalten, eine weitere Sprache wie Chinesisch oder Spanisch zu lernen, wenn sie dies wünschen, so Miraoui.
Die Entscheidung des Landes, die Dauer der medizinischen Ausbildung von sieben auf sechs Jahre zu verkürzen, wird ebenfalls mit dem neuen Studienjahr 2022-2023 in Kraft treten.
Miraoui erklärte, sein Ziel sei es, mit dieser globalen und umfassenden Reform „die Qualität unserer Ausbildung auf ein sehr hohes Niveau zu heben“.
Der Minister sprach auch über die Möglichkeit der Einführung einer kooperativen Ausbildung, auch bekannt als Co-op, um den Studierenden das auf dem Arbeitsmarkt benötigte Know-how zu vermitteln.
Bei der Kooperativen Ausbildung handelt es sich um ein Programm, bei dem die Theorie im Klassenzimmer mit praktischen Erfahrungen vor dem Studienabschluss kombiniert wird.
Er hob die Rolle der digitalen Technologie neben der Entwicklung der Humanressourcen und der wissenschaftlichen Forschung hervor, um die Chancengleichheit der Studenten zu erhöhen.
Das Bildungsministerium hatte unter der früheren Regierung angekündigt, dass ein vierjähriger Bachelor-Abschluss die dreijährigen Lizenzprogramme an den öffentlichen Universitäten ersetzen würde, aber die neue Regierung hat diese Idee anscheinend aufgegeben.
Laut Mustapha Baitas, Sprecher der marokkanischen Regierung, würden Studierende, die in Bachelor-Studiengängen im ganzen Land eingeschrieben waren, je nach ihrer individuellen Wahl auf andere Abschlüsse umgeschult.
Baitas erklärte, dass ein klarer rechtlicher und pädagogischer Rahmen der Hauptgrund für den Verzicht sei.
Obwohl die Unterrichtssprachen in Marokko hauptsächlich Französisch oder Arabisch sind, bieten viele private und halbprivate Einrichtungen Abschlüsse in Englisch an.
Die Universität Al Akhawayn in Ifrane und die Polytechnische Universität Mohammed VI (UM6P) in Benguerir sind Beispiele für private Hochschulen, die englischsprachige Kurse anbieten.