
Fischmehl: Nach der Türkei zielt Polisario auf Deutschland
Nachdem die Polisario-Front die Türkei festgenagelt und sie beschuldigt hat, 2019 „der Hauptimporteur“ von Fischmehl aus der Sahara zu sein, greift sie nun Deutschland an.
Die NGO Western Sahara Resources Watch (WSRW), die am 24. April die deutschen Außenhandelszahlen untersuchte, stellt in einem am Freitag veröffentlichten langen Artikel fest, dass Deutschland in den Jahren 2017-2019 34.711 Tonnen Fischmehl aus der Westsahara importiert hat.
„Die deutsche Regierung bestätigt, dass das Fischmehl nicht nur in Massengutschiffen nach Bremen Holzhafen transportiert wird, sondern auch in Containern ankommt“, fügte sie hinzu und nannte einen Gesamtwert von 40 Millionen Euro.
Die NGO pro-Polisario versichert, dass „11 bestehende Verarbeitungsbetriebe in der besetzten Westsahara in Marokko aufgeführt sind“, und stellt fest, dass diese Betriebe „44% der 28 Unternehmen auf der marokkanischen Liste“ ausmachen. „Bislang hat die Bremer Stadtverwaltung nicht viel zur Aufklärung dieser Importe beigetragen“, geißelt sie.
Auch zum deutschen Fall kritisierte die NGO in einem weiteren Artikel, wie der Vorstand des deutschen Zementgiganten HeidelbergCement „die Aktivitäten des Unternehmens in der Westsahara verteidigt“ und versichert hat, dass sie „nicht gegen internationales Recht verstoßen“.
Und daran zu erinnern, dass HeidelbergCement derzeit über seine marokkanische Tochtergesellschaft Ciments du Maroc zwei Zementwerke in der Sahara kontrolliert, während der Konzern im Mai dieses Jahres die Cimenteries Marocaines du Sud (CIMSUD), ebenfalls mit Sitz in Laâyoune, übernommen hat.