Marokko wird jetzt als „Macht“ betrachtet
Im Wettlauf um die kontinentale Führungsrolle, aus dem Marokko als Sieger gegenüber dem im Niedergang begriffenen Algerien hervorgegangen ist, ist der Einsatz des diplomatischen Instruments eine wichtige Achse für die Sichtbarkeit und den Einfluss Rabats auf der afrikanischen Bühne.
Im Rahmen des afrikanischen „Machtspiels“ führt Marokko unter dem Deckmantel der Süd-Süd-Zusammenarbeit eine globale und vielgestaltige Offensive auf dem gesamten Kontinent durch!
Angesichts seiner zahlreichen wirtschaftlichen Vorteile und des strategischen Willens von König Mohammed VI. stellt Afrika für Marokko einen geoökonomischen und geostrategischen Einsatz dar, einen wichtigen Schauplatz der Machtpolitik Rabats, das sich an der Seite Südafrikas und in geringerem Maße Nigerias aktiv an der Suche nach der „entscheidenden Macht in Afrika“ beteiligt!.
Die wirtschaftliche und kulturelle Dynamik, gepaart mit einer intensiven diplomatischen Offensive und der Mobilisierung wichtiger militärischer Mittel, stellen somit geostrategische Ressourcen dar, die zur Umwandlung des afrikanischen Raums beitragen, um allein den Interessen Marokkos zu dienen!
Als wichtiger geopolitischer Akteur im Großraum Maghreb ist Marokko zu einer echten regionalen und kontinentalen Macht in Afrika geworden. Seit der Unabhängigkeit hat das tscheriffische Königreich ein Gefühl der Einkreisung entwickelt, das seine strategische und diplomatische Politik stark bestimmt. Im Norden von Spanien umgeben, mit dem die Beziehungen insbesondere wegen des Streits um die „Enklaven“ Ceuta und Melilla nicht sehr harmonisch sind, aber auch im Osten von seinem algerischen Nachbarn, der die Polisario-Front unterstützt, sieht Marokko seine Beziehungen zu Afrika als ein Instrument der „strategischen Öffnung“. Folglich ordnet sie ihre neue Afrikapolitik in den Bereich des klassischen Realismus in den internationalen Beziehungen ein.
Nach dem Vorbild der großen Industriemächte, die Afrika als „Kornkammer der Rohstoffe“ betrachten, stützt sich die marokkanische Afrikapolitik auf eine bedeutende Wirtschaftsdiplomatie. Diese Beziehungen zielen darauf ab, die Diversifizierung und den Ausbau der marokkanischen Absatzmärkte im Ausland zu ermöglichen, die Sicherheit der Rohstoffversorgung zu gewährleisten und die Internationalisierung der marokkanischen Unternehmen zu fördern.