Marokkos Gesundheitsministerium dementiert chinesische COVID-19-Preisgerüchte
Gerüchte, dass Marokko chinesische COVID-19-Impfstoffe zum Preis von 27 MAD (2,50€) pro Dosis kaufen wird, sind laut Gesundheitsministerium „unbegründet“. In sozialen Medien kursieren Gerüchte, wonach Marokko einen Preis für den Kauf durch den Staat vereinbart, aber noch keinen Preis für marokkanische Staatsbürger festgelegt hat.
Die am 9. November angekündigte Regierung wird demnächst eine Impfkampagne gegen COVID-19 starten, ohne anzugeben, welchen Impfstoff sie zu verwenden gedenkt. Marokko hat mehrere Abkommen im Zusammenhang mit dem Vertrieb und der Herstellung eines chinesischen Impfstoffs gegen COVID-19 sowie ein Abkommen über die Teilnahme an den klinischen Phase-III-Versuchen von Sinopharm unterzeichnet.
Impfstoff-Gerüchte
Social-Media-Beiträge und Nutzer von Nachrichtenplattformen hatten eine Botschaft verbreitet, die lautete: „Marokko wird einen Impfstoff gegen Covid-19 zum Preis von 27 DH pro Dosis kaufen“ und fügte hinzu, dass „der Verkaufspreis an die Bürger noch immer nicht festgelegt wurde“. Diese Botschaften seien „falsche Informationen“, so das Gesundheitsministerium, das zur Wachsamkeit gegenüber „gefälschten Nachrichten und ungenauen Daten“ aufrief.
Darüber hinaus sind Spekulationen über die Herkunft des Impfstoffs für die nationale Kampagne nach der Ankündigung des groß angelegten Impfprogramms zu einem Teil des nationalen Dialogs geworden. Mehrere Impfstoffkandidaten befinden sich nun in der letzten Entwicklungsphase, wobei mehrere multinationale Pharmaunternehmen verschiedene Arten von Impfungen anbieten.
Westliche Unternehmen haben vielversprechende Impfstoffe in den Labors von Pfizer und BioNtech, AstraZeneca und Moderna hergestellt, die sich alle in der späten Testphase befinden. Auch im Osten sind mit dem russischen Impfstoff Sputnik V und dem chinesischen Impfstoff Sinopharm mehrere COVID-19-Impfstoffe entstanden.
Die Impfstoffe aus China und Russland sind im Westen auf Skepsis gestoßen, doch China hat bereits Hunderttausende seiner Bürger geimpft. Chinas Daten zeigen, dass es dem Land gelungen ist, seine lokale COVID-19-Epidemie unter Kontrolle zu halten. China meldet nun täglich weniger als ein paar Dutzend Fälle unter seiner Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen, ein enormer Erfolg, dem Marokko wahrscheinlich nacheifern möchte.
Mangel an Informationen
Im Umlauf befindliche Gerüchte über Marokkos möglichen Impfstoffkandidaten gegen COVID-19, einschließlich Spekulationen über einen chinesischen Kandidaten, sind kaum überraschend. Nach der plötzlichen Ankündigung einer bevorstehenden nationalen Impfkampagne hat es das Gesundheitsministerium weitgehend versäumt, herauszufinden, für welchen Impfstoff es sich entschieden hat.
Am 17. November erklärte der Gesundheitsminister, dass die Versuche mit einem COVID-19-Impfstoff an marokkanischen Freiwilligen „sehr positiv“ verlaufen, und fügte hinzu, dass die Ergebnisse die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs der Kampagne bestätigen. Marokko erklärte sich zwar zur Teilnahme an den Versuchen von Sinopharm bereit, doch der Minister nannte das Unternehmen nicht namentlich.
Regierungsbeamte sagten jedoch, dass sich die nationale Kampagne zunächst auf Bürger konzentrieren werde, bei denen es sich entweder um Hochrisikopatienten, medizinisches Personal oder andere an vorderster Front tätige Personen wie Pädagogen handelt.
Marokko hat öffentlich Vereinbarungen zur Herstellung und zum Vertrieb des chinesischen Sinopharm-Impfstoffs gegen COVID-19 angekündigt. Dieser Impfstoff wird bereits zur Impfung von Diplomaten und Beamten in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im diplomatischen Kern Chinas eingesetzt.
In Ermangelung öffentlicher Fakten sind in Marokko verständlicherweise Spekulationen grassiert. Das Leugnen von Gerüchten, wie es die heutige Erklärung bezweckt, geht nur so weit, und die Bürger sehnen sich nach einer genauen und vollständigen Erklärung der Regierung über ihren Plan, den ausgewählten Impfstoffkandidaten und jeden Preis, den er die marokkanischen Bürger kosten könnte.