Marokkanische Exporteure wollen den breiten EU-Kosher-Markt erreichen
Der marokkanische Verband der Exporteure (ASMEX) unterzeichnete eine Rahmenvereinbarung mit European Kosher (EK), um eine Kennzeichnung für lokale koschere Produkte zu entwickeln, von der lokale Exporteure profitieren sollen.
ASMEX und European Kosher, eine in Belgien ansässige Produktzertifizierungsorganisation, unterzeichneten die Rahmenvereinbarung am 1. April, um ein Ökosystem für die Produktion, Zertifizierung und den Export koscherer Lebensmittel zu schaffen. Als Teil der Vereinbarung werden die beiden Organisationen eine Infrastruktur für die koschere Kennzeichnung für marokkanische Lebensmittelexporte schaffen.
„Diese Partnerschaft zielt insbesondere auf die Etablierung einer nationalen Strategie für das marokkanische koschere Angebot ab“, heißt es in einer von Telquel zitierten Presseerklärung.
Das Rahmenabkommen wird marokkanische Unternehmen dabei unterstützen, ihre Produkte nach einem EK-Standard zu entwickeln, was es marokkanischen Exporteuren ermöglicht, neue internationale Märkte zu erschließen.
Laut der Pressemitteilung könnte die neue Partnerschaft marokkanischen Exporteuren ermöglichen, mehr als 55 Millionen internationale Verbraucher zu erreichen, die sich an koscher gekennzeichnete Produkte wenden.
„Einige kaufen koschere Lebensmittel aus religiösen Gründen, andere aus Gründen der Qualität, Rückverfolgbarkeit oder Gesundheit. Für Marokko, das sich auf diese Form der Kennzeichnung einlässt, entsteht somit ein wertvoller Markt mit Gewinn“, heißt es in der Pressemitteilung.
Koschere und Halal-Lebensmittel sind in der Europäischen Union unter Beschuss geraten, wobei Kritiker den Tierschutz anführen. Der Europäische Gerichtshof entschied am 18. Dezember 2020, dass die EU-Mitgliedsstaaten das betäubungslose Schlachten von Tieren verbieten dürfen, was das religiöse Schächten effektiv unmöglich macht.
Während Halal-Produkte im Allgemeinen als Teil der muslimischen Tradition betrachtet werden und Koscher traditionell Teil der jüdischen Kultur ist, besteht ein praktischer Unterschied darin, dass für ein Produkt, das als Halal zertifiziert werden soll, ein vorheriges Gebet zu Gott erforderlich ist, während koschere Produkte ein solches Gebet nicht erfordern.
Der Begriff „muslimisches“ Schächten gilt auch für religiöses jüdisches Schächten, wie der Koran ausdrücklich feststellt: „Die Speise des Volkes der Schrift ist euch erlaubt und eure ist ihnen erlaubt.“ (5:5)