Marokkanische Regierung bestätigt obligatorischen Impfpass in öffentlichen Räumen
Ein Werbevideo des Gesundheitsministeriums, das in den sozialen Netzwerken weit verbreitet wurde, bestätigt, dass Marokko auf dem besten Weg zur obligatorischen Covid-19-Impfung ist.
In dem animierten Kurzfilm sagt eine Figur: „Wenn Sie keinen Impfpass haben, können Sie nichts tun“.
Dies ist die erste offizielle Ankündigung zur allgemeinen Einführung eines Impfpasses in Marokko.
Das Dokument, das derzeit für Reisen zwischen Städten verwendet wird, wird bald für den Zugang zu Cafés, Restaurants, Hammams, Theatern, Kinos, Fußballstadien, Hotels sowie großen Einkaufszentren und Verkehrsmitteln erforderlich sein, sagte das Ministerium und rief die Menschen dazu auf, sich impfen zu lassen.
Das Video trägt den Titel „Der Impfpass, ein wichtiges Dokument für ein normales Leben“. Das Datum des Inkrafttretens dieser neuen Bestimmung wurde noch nicht festgelegt.
Alle vollständig geimpften Marokkaner können ihren Impfpass über die Website liqahcorona.ma herunterladen, nachdem sie beide Dosen der Impfstoffe von Sinopharm, AstraZeneca oder Pfizer erhalten haben.
Der Impfpass unterscheidet sich jedoch vom Gesundheitspass.
Der Impfpass, der derzeit in Marokko verwendet wird, bescheinigt lediglich die Impfung einer Person.
Der Gesundheitspass, der am 1. Juli in Europa in Kraft getreten ist, umfasst dagegen drei verschiedene Arten von COVID-19-Bescheinigungen.
Die erste ist eine Impfbescheinigung, in der Art und Hersteller des Impfstoffs, die Anzahl der erhaltenen Dosen und das Datum der Impfung angegeben sind.
Die zweite im Gesundheitspass enthaltene Information ist eine Testbescheinigung, in der die Art des Tests, das Datum und die Uhrzeit des Tests, der Ort des Tests sowie das Ergebnis angegeben sind. Schließlich enthält der Gesundheitspass eine Genesungsbescheinigung, die das Datum des positiven Testergebnisses und die Gültigkeitsdauer angibt, die je nach Land zwischen 4 und 6 Monaten liegt.
Der Impfpass entbindet nicht von der staatlich verordneten Ausgangssperre zwischen 21 Uhr und 5 Uhr morgens.
Lediglich Sicherheits-, Gesundheits- und Katastrophenschutzpersonal, Personen, die in medizinischen Notfällen reisen, und Personen, die auf Anweisung ihres Arbeitgebers unterwegs sind, dürfen die 21-Uhr-Sperrstunde überschreiten.
Der Verkehr nach 21 Uhr bleibt bis auf weiteres verboten. Wer den Grund für seine Reise nicht nachweisen kann, muss mit einem Strafzettel und einer Geldstrafe von 300 MAD (etwa 30 Dollar) rechnen.
Mit dem Impfpass kann man sich tagsüber frei bewegen, auch von und nach den Städten Casablanca, Marrakesch und Agadir.
Für die drei Städte wurden Anfang dieser Woche von der Regierung neue restriktive Maßnahmen angekündigt, die unter anderem Reisebeschränkungen von und nach diesen Städten vorsehen.