Marokko, das einzige arabische Land, das ein hebräisches Rechtssystem beherbergt
Der Justizminister Mohamed Ben Abdelkader stattete diese Woche der Hebräischen Kammer des Zivilgerichts in Casablanca einen Arbeitsbesuch ab. Auf der Agenda: Inventarisierung der Einbauten und Perspektiven für die Aufwertung der Hebräischen Kammer im marokkanischen Justizsystem.
Während dieses Besuchs sagte der Minister, dass das hebräische Rechtssystem seit jeher von mehreren königlichen Dahirs umrahmt wird, was das Königreich zum einzigen arabischen Land macht, in dem die Bürger von der jüdischen Religion und einem eigenen hebräischen Rechtssystem profitieren. Bei dieser Gelegenheit enthüllte Ben Abdelkader die neue Gedenktafel, die den Namen der Hebräischen Kammer trägt, und hob auch die Rolle hervor, die die Richter in der Justiz zum Nutzen der Marokkaner jüdischen Glaubens spielen.
Der Präsident der Kammer und Rabbiner-Richter, Joseph Israel, der seit 1987 als Richter an diesem Gericht tätig ist, wies darauf hin, dass die hebräische Kammer auf den persönlichen Status von Marokkanern jüdischen Glaubens spezialisiert ist, hauptsächlich auf Eheschließung, Scheidung und Testamente.
Der Richter der Hebräischen Kammer, Zakouri Simon, begrüßte seinerseits den Besuch, der das Zusammenleben von Bürgern verschiedener Religionen in Marokko zeigt. Das gleiche Gefühl hatte der Rabbiner-Richter in der hebräischen Kammer, Hazout Israel, der betonte, dass der Verdienst bei König Mohammed VI. liegt.
Gleichzeitig besuchte der Minister die Sanierungsbaustelle des Zivilgerichtsgebäudes in Casablanca, das eine Fläche von mehr als 19.000 Quadratmetern umfasst und 10 Gerichtssäle und 245 Büros beinhaltet.
Für den Direktor für Ausrüstung und Immobilienverwaltung im Ministerium, Hassan Albari, ist dieses Gebäude von großer Bedeutung, da es eines der unverzichtbarsten historischen Gebäude der Stadt ist und als nationales Kulturerbe im Zentrum der wirtschaftlichen Hauptstadt des Königreichs klassifiziert wurde. Ihm zufolge haben die laufenden Aktivitäten in dieser zwischen 1916 und 1920 geschaffenen Gerichtsbarkeit das Ministerium eine Investition von mehr als 53 Millionen Dirham gekostet und sind Teil der Projekte, die das Justizministerium zur Stärkung seiner Infrastruktur gestartet hat.