
Schuljahr 2023/2024: Umsetzung des Projekts „Pionierschulen“ in öffentlichen Grundschulen
Das Ministerium für Bildung, Vorschulbildung und Sport hat angekündigt, dass das Projekt „Pionierschulen“ mit Beginn des Schuljahres 2023/2024 in den öffentlichen Grundschulen eingeführt wird, um die Qualität der Grundbildung zu verbessern, den Schulabbruch zu verringern und die Entfaltung der Schüler zu fördern.
Das Projekt ist Teil der Umsetzung der Roadmap 2022-2026 für eine qualitativ hochwertige Schule für alle und zielt darauf ab, die Grundbildung der Schülerinnen und Schüler durch die Einführung neuer und effektiver pädagogischer Methoden und Ansätze zu verbessern. Es soll die Grundlagen für die öffentliche Schule der Zukunft schaffen, die auf einem partizipativen Ansatz beruht, der den Erwartungen der Schüler, ihrer Eltern und der pädagogischen Führungskräfte entspricht, so das Ministerium am Dienstag in einer Pressemitteilung.
Das Modell der „Pionierschulen“ beinhaltet eine umfassende Umgestaltung der Leistungsfähigkeit der Schulen, die auf dem freiwilligen Engagement des pädagogischen Teams und der Bereitstellung von pädagogischen, digitalen und materiellen Ressourcen im Dienste des Erfolgs der Schüler beruht.
Es wird ein System aus zertifizierten Fortbildungsmaßnahmen und lokaler Betreuung eingerichtet, das den Lehrkräften hilft, wirksame Praktiken im Unterricht anzuwenden, deren Auswirkungen durch wissenschaftliche Forschung belegt sind. Die Verbesserungen im Lernen der Schülerinnen und Schüler werden regelmäßig durch objektive Bewertungen gemessen und verfolgt.
Das Projekt wird in einer Startphase an 628 öffentlichen Grundschulen in städtischen, halbstädtischen und ländlichen Gebieten durchgeführt, wobei 322.000 Schülerinnen und Schüler begünstigt werden, 10.700 Lehrkräfte freiwillig teilnehmen und mobilisiert werden und 158 pädagogische Inspektoren zur Betreuung und Begleitung der Umsetzung herangezogen werden. Die Ausweitung des Projekts auf die Mehrheit der öffentlichen Grundschulen wird im Rahmen der Umsetzung der Roadmap 2022-2026 schrittweise mit einer Rate von 2.000 pro Jahr erfolgen.
Das Modell „Pionierschulen“ wurde nach einem multidimensionalen Ansatz entwickelt, der die drei Achsen der Roadmap 2022-2026 abdeckt: Schüler, Lehrer und Schule.
Die an diesem Prozess beteiligten Lehrerteams werden vier Schlüsselkomponenten umsetzen: ein massives Förderprogramm, das darauf abzielt, die grundlegenden Lese- und Rechenschwächen der Schüler zu beheben. Die Umsetzung dieser Komponente stützt sich auf die TaRL-Methode (Teaching at the right level), deren positive Auswirkungen im Rahmen eines experimentellen Projekts festgestellt wurden.
Alle Schülerinnen und Schüler können im September täglich und intensiv und das ganze Jahr über wöchentlich in den Genuss von Fördermaßnahmen kommen, die den Schülern mit Lernschwierigkeiten zugutekommen. Ziel ist es, die großen Lernschwierigkeiten, von denen heute mehr als die Hälfte der Lernenden betroffen sind, langfristig zu beseitigen.
Es geht auch um die Anwendung effektiver Unterrichtsmethoden im Klassenzimmer, deren positive Auswirkungen auf das Lernen durch wissenschaftliche Forschung belegt sind. Diese Methoden basieren auf dem Prinzip des progressiven Lernens: „Man geht erst dann zum nächsten Schritt in der Lektion über, wenn das Verständnis aller Schüler überprüft wurde“, stellt die gleiche Quelle fest.
Dieser sogenannte „präventive“ Ansatz verhindert, dass sich neue Lücken ansammeln. Um diese Methoden umzusetzen, erhalten die Lehrkräfte Ressourcen und Lehrmittel, die den Unterricht erleichtern, eine umfassende Ausbildung und regelmäßige Begleitung in den Klassen.
Die dritte Komponente bezieht sich auf die Spezialisierung der Lehrkräfte in den Fächern, die ihren Ausbildungs- und Kompetenzbereichen am besten entsprechen. Die Umsetzung der Spezialisierungsmaßnahmen ist optional und wird vom Lehrerkollegium unter Berücksichtigung der besonderen Merkmale der jeweiligen Schule entschieden.
Schließlich geht es um das Schulmanagement, insbesondere um die materiellen Bedingungen (Zustand der Klassenzimmer und sanitären Anlagen, Sicherheit, Hygiene, Qualität der Ausstattung, Verfügbarkeit von Lehrmaterial), die Umsetzung des Schulprojekts, die Beziehung zu den Familien usw.
Die Umsetzung dieser vier oben genannten Komponenten ermöglicht es den betreffenden Schulen, das Siegel „Pionierschule“ zu erhalten, das den Mitgliedern des pädagogischen Teams materielle Anreize und eine individuelle Vergütung von 10.000 Dirham netto pro Jahr gemäß der am 14. Januar 2023 zwischen dem Ministerium und den Sozialpartnern unterzeichneten Vereinbarung gewährt, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.